Die meisten Führungskräfte glauben, sie seien gut in Feedback. Dabei sind sie oft nur höflich – und das ist ein riesiges Problem.

Ein erfahrener Bereichsleiter erzählte mir kürzlich, dass er kaum noch Feedback gibt – weil „keine Beschwerden“ ja bedeute, dass alles gut läuft. Sein Team? War frustriert und nicht mehr bereit, die berühmte Extrameile zu gehen. Der größte Fehler in der Führung ist zu glauben, dass Stille ein gutes Zeichen ist. Schweigen ist oft das erste Symptom für Unsicherheit, Demotivation oder innere Kündigung.

Das Problem: Warum Feedback unverzichtbar ist

Ohne klare, ehrliche Rückmeldungen arbeiten Teams im Blindflug. Fehlendes Feedback führt zu:

  • Missverständnissen und Frust
  • Fehlender Weiterentwicklung
  • Höherer Fluktuation

Viele Vorgesetzte vermeiden kritisches Feedback, weil sie Konflikte fürchten oder denken, dass ihre Mitarbeiter schon wissen, was gut und was schlecht läuft. Das ist ein fataler Irrtum.

Die Lösung: Wie man eine echte Feedbackkultur etabliert

Gute Führung bedeutet, Feedback zur Gewohnheit zu machen. Nicht einmal im Jahr im Mitarbeitergespräch, sondern täglich als fester Bestandteil der Zusammenarbeit.

Hier sind drei einfache, aber wirksame Prinzipien:

  1. Feedback muss konkret sein
    „Gut gemacht“ ist kein Feedback. Was genau war gut? Was hat den Unterschied gemacht? Sag es klar und deutlich.
  2. Vergiss die Sandwich-Methode
    Lob-Verpackungen um Kritik herum machen Feedback weichgespült und ineffektiv. Sei ehrlich, direkt und wertschätzend – ohne unnötige Polster.
  3. Feedback muss zeitnah sein
    Warte nicht auf das nächste Meeting. Gib Feedback dann, wenn es gebraucht wird. In Echtzeit.

Führung ohne ehrliches Feedback ist wie Autofahren ohne Rückspiegel – gefährlich und fahrlässig.

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